Artikel als Video ansehen (mit Untertitel) und anhören. Für Navigation im Video wechsle bitte zur YouTube-Seite dieses Videos und öffne "… mehr" unter dem Video!
Wer ist Gott – und warum ist diese Frage so wichtig für dich?
Es gibt Fragen, die kann man jahrelang verdrängen – bis sie plötzlich ganz nah sind. ‚Wer ist Gott?‘ ist genau so eine Frage. Diese Frage bewegt seit Jahrhunderten das Herz des Menschen.

Vielleicht stellst du sie dir gerade, weil du auf der Suche bist. Vielleicht spürst du eine Leere in dir oder fragst dich, ob es mehr gibt als das, was du sehen und anfassen kannst. Es ist eine zutiefst persönliche Frage – und die Antwort darauf kann dein Leben für immer verändern.
Gott als Vater entdecken – Jesu zentrale Botschaft an die Menschheit
Die Bibel zeigt uns im Neuen Testament, was einer der zentralen Aufträge von Jesus Christus war: Jesus – der Sohn Gottes, oder anders gesagt, das Kind des himmlischen Vaters – kam, um der gesamten Menschheit, also auch dir und mir, zu zeigen, wie Gott wirklich ist. Und zwar nicht distanziert, unnahbar oder streng – sondern wie ein liebevoller Vater.

Jesus kam, um die Barriere zwischen uns Menschen und einem scheinbar fernen Gott niederzureißen. Diese Offenbarung – dass Gott dein Vater sein möchte – war im Alten Testament noch kaum greifbar. Zwar gibt sich Gott dort vereinzelt als Vater zu erkennen, aber der offizielle Gottesname war „Jahwe“ – so heilig, dass er von den Juden nicht ausgesprochen wurde. Stattdessen sagte man „Adonaj“ (Herr) oder in abgewandelter Form „Jehova“.
Umso revolutionärer war es, als Jesus begann, diesen heiligen Gott ganz selbstverständlich „Vater“ zu nennen – und genau das lädt er auch dich ein zu tun. Vielleicht erscheint dir das ungewohnt oder sogar unvorstellbar: Dass der Schöpfer des Universums dir ganz persönlich als liebevoller Vater begegnen möchte. Doch genau das ist die Botschaft Jesu – eine Einladung zu einem tiefgreifenden Perspektivwechsel hin zum neuen Bund, in dem Gott dir als liebevoller Vater begegnet.
Wie ist Gott als Vater?
Wie ist Gott? Am eindrücklichsten wird das im Gleichnis vom verlorenen Sohn sichtbar – oder besser gesagt: im Gleichnis vom besten Vater überhaupt! Jesus erzählt diese Geschichte im Lukas-Evangelium, Kapitel 15, Verse 11–24. Wenn du sie noch nicht kennst, nimm dir einen Moment Zeit, um sie in Ruhe zu lesen – und zwar aus der Perspektive des Vaters.
Denn genau in diesem Vater zeigt sich, wie Gott als Vater wirklich ist.
Der Sohn fordert sein Erbe, noch zu Lebzeiten – ein schockierender und respektloser Wunsch. Doch der Vater erfüllt ihn. Er hält seinen Sohn nicht zurück, sondern lässt ihn ziehen. Warum? Weil echte Vaterliebe frei lässt. Selbst wenn es dem Vater das Herz bricht – er respektiert den freien Willen seines Kindes.
Der Vater manipuliert nicht. Er macht keine Vorwürfe. Stattdessen wartet er – voller Hoffnung, voller Sehnsucht. Und als er seinen verlorenen Sohn endlich in der Ferne sieht, läuft er ihm entgegen. Er rennt! Er umarmt ihn. Er küsst ihn. Er hält sich nicht an Regeln oder Erwartungen. Er reagiert aus reiner, überwältigender Liebe.
Das ist die Vaterliebe Gottes. Bedingungslos. Überfließend. Unverdient.

Doch der Vater geht noch weiter: Er setzt seinen Sohn wieder vollständig ein – als Teil der Familie. Er feiert ein Fest, voller Freude. Nicht für einen perfekten Sohn – sondern für einen zerbrochenen, reuigen, heimkehrenden Sohn. Was für ein Bild für die tiefe Barmherzigkeit und das Mitgefühl von Gott Vater!
Der Vater vergibt vollständig. Er schenkt neues Leben. Und er stellt Würde und Ehre wieder her.
Frag dich mal: Welcher irdische Vater würde so handeln? Wer liebt so radikal, so kompromisslos, so heilend?
Der Vater im Himmel – der größte Künstler aller Zeiten
Die Vaterliebe Gottes ist etwas zutiefst Intimes und Persönliches. Denn ein Vater hat einen direkten und innigen Bezug zu seinem Kind – besonders dann, wenn er es selbst voller Liebe geschaffen hat.
Am besten versteht man das durch ein Bild aus der Kunst. Viele Menschen tun sich mit Kunst schwer – sie halten sie für „nicht praktisch“ oder denken, Künstler sollten lieber etwas „Richtiges“ arbeiten.
Aber wenn du einmal beobachtest, mit wie viel Hingabe, Zeit, Liebe und Leidenschaft ein Künstler an seinem Werk arbeitet – bis es vollendet ist – dann kannst du erahnen, wie persönlich Kunst wirklich ist.

Und genau so – nur noch viel tiefer – hat Gott, der Vater, dich erschaffen.
Du bist sein Kunstwerk.
„Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus …“ (Epheser 2,10 – Lutherbibel)
Das griechische Wort, das hier mit „Werk“ übersetzt wird, lautet „poiēma“ – davon leitet sich unser Wort „Poesie“ ab.
Das heißt: Du bist sein Gedicht. Oder sein Lied. Oder sein gemaltes Portrait. Du bist sein einzigartiges Kunstwerk.
Aber nicht irgendein totes Kunstwerk, das in einem Museum steht – du bist lebendig! Ein lebendiges Kunstwerk, geschaffen in Christus, aus der Liebe des Vaters heraus. Das bedeutet auch: Dein Ursprung liegt im Herzen des Vaters selbst.
Die Handschrift des Vaters auf deinem Leben
Darf ich dich mal was fragen?
Weißt du eigentlich, mit wie viel Liebe, Tiefe und Detail du gemacht bist? Kannst du dir vorstellen, wie sehr sich der Vater über dich gefreut hat, als er dich schuf? Er hängt mit seinem ganzen Herzen an dir – an seinem Werk.
Und dieses Kunstwerk bleibt wertvoll, egal durch welche Lebensphase du gerade gehst. Ob du gerade aufblühst oder zerbrochen bist – du bleibst sein Meisterwerk. Denn alles, was der Vater erschafft, ist voller Würde, voller Schönheit, voller Sinn.
Und wenn dieses Kunstwerk sich weiterentwickelt, wächst, heil wird und aufblüht – dann wird es sogar noch herrlicher.
Auch darin ist er am Werk: Er ist nicht nur der Schöpfer – er ist auch der liebevolle Begleiter deiner Entwicklung.
Und weißt du was?
In der Familie des Vaters gibt es keine Lieblinge – denn jeder ist sein Liebling!
Keiner ist „nur irgendwie“ entstanden. Jeder ist mit Bedacht, Liebe und Intention gemacht.
Die Vaterliebe kommt nicht einfach nur aus einem Moment guter Laune – sie entspringt dem innersten Wesen Gottes.
Und deshalb empfindet er echte, tiefe Gefühle für jedes seiner Kinder. Er freut sich mit dir, wenn du dich freust. Und er leidet mit dir, wenn du leidest. Er ist kein distanzierter Gott – er fühlt mit. Echt. Nah. Liebevoll.

Wenn du also wissen willst, was dich wirklich wertvoll macht – dann schau auf die Liebe, mit der dich dein Vater geschaffen hat.
Nicht deine Leistung. Nicht dein Aussehen. Nicht dein Status. Dein Wert kommt allein daraus, dass du vom Vater geliebt bist.
Und genau das wird dir kein System dieser Welt je sagen. Aber der Vater tut es – immer wieder. Auch heute.
Der Vater und Jesus – die innigste Beziehung überhaupt
Wenn du die Evangelien im Neuen Testament liest – besonders das Johannesevangelium –, entdeckst du etwas ganz Besonderes: Die Liebesbeziehung zwischen Jesus und seinem Vater im Himmel ist so tief, so innig und so vollkommen, dass kein Liebeslied, kein Gedicht, keine menschliche Beziehung jemals damit mithalten kann.
Du erkennst, wie sehr Jesus seinen Vater liebt – und noch viel mehr: wie sehr Jesus vom Vater geliebt wird. Diese Vaterliebe war für Jesus die Quelle allen Lebens, allen Handelns, aller Kraft.
Jesus hatte keinerlei Scheu, diese Liebe immer wieder ganz neu zu empfangen. Und genau aus dieser empfangenen Liebe lebte er. Sie war sein Zentrum, sein Antrieb, sein Zuhause.
Deshalb sagt Jesus auch ganz klar:
„Wenn ihr erkannt habt, wer ich bin, dann habt ihr auch erkannt, wer mein Vater ist. Doch von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen!“ Philippus sagte: „Herr, zeig uns den Vater, dann sind wir zufrieden.“ Jesus erwiderte: „Philippus, weißt du denn nach all der Zeit, die ich bei euch war, noch immer nicht, wer ich bin? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen!“ (Johannes 14,7–11)
Was bedeutet das für dich?
Wenn du wissen willst, wie Gott der Vater ist – dann schau auf Jesus. Ergreife ihn – z. B. indem du dich im Neuen Testament mit seinem Leben und seinen Worten beschäftigst.
• Seine Güte.
• Sein Mitgefühl.
• Seine Geduld.
• Seine Vergebung.
• Seine heilende Nähe.
All das zeigt dir das Herz des Vaters.
Jesus spiegelt den Vater vollkommen wider.
Denn – wie er selbst sagt – er ist im Vater, und der Vater ist in ihm. Nicht nur seine Worte, sondern auch seine Taten waren Ausdruck der Liebe und Gegenwart Gottes.
Wenn du also Gott Vater kennenlernen willst – dann schau auf Jesus.
In ihm wird die Vaterliebe Gottes konkret, greifbar und erlebbar.
Die Vaterliebe Gottes – oder die Liebe zur Welt?
Das Gleichnis vom verlorenen Sohn beschreibt nicht nur die Liebe eines Vaters – es stellt uns auch vor eine tiefgreifende Frage: Wohin zieht es dein Herz? In das Weltsystem mit all seinen scheinbaren Verlockungen? Oder hin zur Vaterliebe Gottes, die dich erfüllt, heilt und trägt?
Ein Bibelvers, der mich persönlich schon viele Jahre begleitet, bringt diese Entscheidung auf den Punkt:
„Hört auf, diese Welt und das, was sie euch anbietet, zu lieben! Denn wer die Welt liebt, zeigt, dass die Liebe des Vaters nicht in ihm ist.“ (1. Johannes 2,15)
Hier ist nicht die Rede von der Schöpfung – also nicht von Natur, Menschen oder all dem, was Gott wunderbar gemacht hat. Nein, mit „Welt“ ist das System gemeint – ein Denken, das auf Leistung, Anerkennung, Macht, Selbstverwirklichung und Egozentrik basiert. Dieses System zieht uns weg von der Quelle echter Liebe.

Gleichzeitig macht dieser Vers etwas Erstaunliches deutlich: Wenn unser Herz von der Weltliebe erfüllt ist, hat die Vaterliebe Gottes keinen Raum in uns.
Aber der Umkehrschluss ist genauso wahr – je mehr wir die Vaterliebe Gottes empfangen, desto mehr verlieren die Maßstäbe der Welt ihre Macht über uns.
Das ist ein Prozess. Aber er beginnt mit einem einfachen Schritt: Empfangen.
Nicht leisten. Nicht beweisen. Nicht verdienen. Sondern:
Empfangen, empfangen – und nochmal empfangen.
Denn: Es heißt nicht „die Liebe zum Vater“, sondern „die Liebe vom Vater“. Es geht nicht darum, dass du dich anstrengen musst, Gott zu lieben. Es geht darum, dass du dich von Ihm lieben lässt.
Und das ist das genaue Gegenteil von dem, was die Welt lehrt.
Ein verletztes Vaterbild durch den leiblichen Vater
Unser Bild vom himmlischen Vater wird oft stark durch unsere Erfahrungen mit unseren irdischen Eltern geprägt – insbesondere mit dem eigenen Vater. Wenn wir als Kinder Ablehnung, Härte, emotionale Distanz oder sogar Missbrauch erfahren haben, kann das unser inneres Bild von Gott als liebendem Vater nachhaltig verzerren.
Aber auch die Abwesenheit des Vaters – sei es durch Tod, Trennung oder emotionale Unerreichbarkeit – hinterlässt Wunden, die unsere Gottesbeziehung belasten können.
Es gibt viel persönliches Leid, das daraus entsteht, dass irdische Eltern – aus eigener Begrenztheit oder Verletztheit – in ihrer Liebe zu ihren Kindern versagt haben. Manche von uns haben kaum ein positives Vater- oder Mutterbild entwickeln können, weil sie nie gesunde Vorbilder hatten.

Was uns auf diesem Weg wirklich hilft, ist Vergebung: Den eigenen Eltern von Herzen zu vergeben – für all das, was sie uns an Schmerz oder Mangel zugefügt haben. Und ja, ich weiß: In manchen extremen Fällen erscheint das fast unmöglich. Doch genau dort, wo wir unsere eigene Kraftlosigkeit spüren, darf uns Gottes Gnade und Hilfe begegnen.
Gleichzeitig dürfen wir auch das Gute würdigen, das sie uns – trotz aller Brüche – mit auf den Weg gegeben haben. Auch wenn es nur scheinbar kleine Dinge waren: Dankbarkeit kann ein Schlüssel zur inneren Heilung sein.
Ein gesunder nächster Schritt ist es, sich ehrlich mit der eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen: Wo habe ich kein gutes Vorbild gehabt? Welche Prägungen trage ich mit mir herum? Wie haben diese Erfahrungen mein Denken, meine Wahrnehmung und mein Verhalten beeinflusst?
Denn oft erkennen wir erst spät, wo wir ein „verdrehtes“ Bild von Vatersein oder Liebe entwickelt haben. Doch genau hier möchte der himmlische Vater ansetzen: Er kennt unsere inneren Verletzungen – und er will sie heilen. Er allein kann uns ein neues, gesundes und liebevolles Vaterbild schenken.
Ein verzerrtes Vaterbild durch ungesunde Autoritäten
Nicht nur unser leiblicher Vater prägt unser Bild vom Vatersein – auch andere Autoritätspersonen, die uns im Laufe des Lebens begegnen, beeinflussen unser inneres Bild von Gott. Wenn wir in unserem Umfeld keine prägenden, positiven Vorbilder erleben durften, fällt es uns oft schwer, ein gesundes Bild vom liebenden Vater-Gott zu entwickeln.
Das können Großeltern, Onkel oder Tanten, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, geistliche Leiter – ja, sogar Politiker sein. Selbst auf gesellschaftlicher Ebene können Vaterbilder geprägt oder verzerrt werden. Ich bin überzeugt, dass die autoritäre Vaterfigur des Dritten Reiches in Deutschland bis heute Nachwirkungen hat.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war unser Land gezeichnet von einem massiven Vaterverlust – viele Väter waren gefallen, traumatisiert oder emotional nicht mehr erreichbar. Kein Wunder also, dass wir als Nation heute noch mit einem gesunden Vaterbild ringen!
Doch diese kollektive Unsicherheit führt auch auf eine zentrale Lüge zurück: die falsche Vorstellung, Gott-Vater sei streng, distanziert oder unnahbar. Aber das Gegenteil ist wahr: Gott ist ein sehr, sehr guter Vater! Diese Wahrheit müssen wir persönlich und als Gesellschaft neu entdecken – und glauben lernen.
Auch Menschen, die wir verehren – seien es berühmte Denker, Dichter, Stars oder Autoren – können unbewusst zu Vaterfiguren werden. Es ist nichts falsch daran, sich inspirieren zu lassen. Aber es ist wichtig, dass niemand den Platz in unserem Herzen einnimmt, der nur dem himmlischen Vater zusteht.
Wenn das doch passiert ist, kann es heilsam sein, sich innerlich zu lösen – nicht zwangsläufig durch Beziehungsabbruch, aber durch einen gesunden Perspektivwechsel: Was tut mir gut? Was formt mein Herz – und was verzerrt es?
Fazit: Lass dich lieben – vom besten Vater, den es gibt
Vielleicht hast du in deinem Leben viele widersprüchliche Vaterbilder erlebt. Vielleicht hast du gelernt, dass man sich Liebe verdienen muss – oder dass Nähe gefährlich ist. Doch der Vater, von dem Jesus spricht, ist anders.

Er ist kein ferner Gott. Kein launischer Verurteiler. Kein kontrollierender Erzieher.
Er ist der Vater, der dich gemacht hat – mit Liebe, mit Sinn, mit Tiefe.
Er ist der Vater, der auf dich wartet – geduldig, mit offenen Armen.
Er ist der Vater, der dich heilt – weil du sein Kind bist, nicht weil du perfekt bist.
Diese Liebe kannst du nicht leisten, aber du kannst sie empfangen.
Immer wieder. Ganz neu. Heute.
Wenn du wirklich wissen willst, wer Gott ist – dann lerne den Vater kennen.
Und erlebe seine außergewöhnliche Liebe selbst.
👉 Kennst du jemanden, für den dieser Artikel interessant sein könnte? Teile ihn einfach auf Social Media (siehe weiter unten) und lass deine Freunde oder Bekannten davon wissen.
👉 Alle zitierten Bibelstellen in diesem Artikel stammen aus der „Neues Leben“-Übersetzung der Bibel (Ausnahme: Epheser 2,10)
👉 Ich freue mich, dir die Möglichkeit zu bieten, diesen Artikel als PDF herunterzuladen (siehe weiter unten) und auszudrucken. So kannst du den Inhalt bequem speichern und ihn für dich, in deiner Gemeinde, Kleingruppe oder in anderen Zusammenhängen verwenden. Bitte schaue dir hierzu auch die Nutzungsbedingungen an.