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Von der Theorie zur Erfahrung
Wer ist Gott – wirklich? Diese Frage bewegt viele. Für mich hat sich die Antwort nicht allein durch Bibelverse oder theologische Bücher erschlossen, sondern vor allem durch Begegnung. Begegnung mit einer Liebe, die anders ist als alles, was ich vorher kannte: der Vaterliebe Gottes.

In diesem Artikel nehme ich dich mit auf eine persönliche Reise – von Unsicherheit, Anpassung und innerer Leere hin zu einem Leben als Original. Es geht um Echtheit, kindlichen Glauben, gesunden Selbstwert – und die heilende Erfahrung, was es heißt, wirklich geliebt zu sein. Nicht für das, was man tut, sondern für das, was man ist: ein Kind des Vaters.
Warum kopieren? Sei ein Original!
Kennst du das? Man schaut auf andere, bewundert, was sie können oder wie sie sind – und fängt an, sie nachzuahmen. Man kopiert, passt sich an, versucht irgendwie zu funktionieren.
Ich selbst ertappe mich oft dabei. Doch ganz ehrlich: Es fühlt sich innerlich leer an.

Warum? Weil es nicht aus mir selbst kommt – nicht aus der Persönlichkeit, die der himmlische Vater in mich hineingelegt hat.
Und auch andere spüren das. Sie merken, wenn jemand nur eine Kopie ist.
Aber ein Original? Das berührt, das bewegt. Ein Original hinterlässt einen tiefen Eindruck – gerade weil es echt ist.
Originale sind unbequem – aber lebendig!
Gerade im christlichen Umfeld begegnet mir oft eine gewisse „Heiligkeit“, die alles Lebendige, alles Persönliche überdeckt. Es wird so angepasst, so brav, dass man die Menschen hinter dem Glauben kaum noch erkennt. Mich macht das traurig. Denn ich leide selbst oft darunter, in christlichen Gemeinden nicht einfach ich selbst sein zu können.
Es fühlt sich dort oft beengend an, unfrei, etwas farblos. Warum?

Warum?
Ich glaube, weil wir verlernt haben, Originale zu sein. Originale lassen sich nicht leicht kontrollieren. Man kann sie nicht so einfach in eine Form pressen. Und das macht Angst – auch in Gemeinden.
Doch dieses Bild, dass Gott uns umso mehr liebt, je weniger von uns selbst übrigbleibt, ist völlig falsch. Es ist sogar zerstörerisch.
Wahre Anziehung kommt aus Echtheit
Die Ausstrahlung von Gottes Kindern wird nicht dadurch glaubwürdig, dass wir fromme Worte benutzen oder uns besonders heilig benehmen. Sie wird dann stark, wenn Menschen Gott in uns erkennen – aber eben in lebendigen, echten Gefäßen.
Wenn wir nur angepasst, künstlich oder verbogen wirken, fragt sich ein Außenstehender vielleicht:
„Was muss das für ein Gott sein, wenn seine Kinder keine echten Persönlichkeiten mehr sind?“
Warum kopieren wir dann?
Ich denke, ein Hauptgrund ist Unsicherheit. Eine Unsicherheit darüber, wer wir in unserem tiefsten Inneren sind. Unsicherheit in unserer Identität als Kind, als Sohn oder Tochter des himmlischen Vaters.
Doch wenn wir die Vaterliebe wirklich erkennen, dann erkennen wir auch unseren eigenen Wert – unseren Selbstwert. Und der basiert nicht auf Leistung, sondern auf Liebe.
Wenn ich weiß, dass ich gewollt und geliebt bin – so wie ich bin –, dann brauche ich niemanden zu kopieren.
Dann darf ich einfach ich selbst sein.
Wie ich mich selbst verlor
In den ersten Jahren meines Christseins wollte ich „alles richtig machen“. Ich stand früh auf, betete stundenlang, war voller Eifer – aber tief drin war ich oft zerrissen. Ich konnte nicht zu meinen Schwächen stehen. Ich versuchte sie zu überdecken – mit Aktivität, mit Frömmigkeit.
Rückblickend habe ich verstanden:
Es geht nicht darum, besonders feurig für Jesus zu sein, sondern darum, ehrlich mit dem Vater zu leben.
Ich will nicht mehr ein anderer sein, als der ich bin.
Ich will auch keine „äußerlich heilige Show“ abziehen, wenn mein Herz ganz woanders steht.

Denn: Gott sieht es sowieso.
Die Rose und der kleine Prinz
In einer schweren Lebensphase sprach der Vater zu mir – auf ungewöhnliche Weise. Durch ein Zitat aus ‚Der kleine Prinz’:
„Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, macht sie so wichtig.“

Und dann sagte der Vater weiter:
„Du bist diese Rose.“
Das hat mich tief getroffen. Ich habe mich selbst so lange vernachlässigt – und plötzlich machte mir der Vater klar:
„Du bist mir wichtig. Und du darfst dir selbst wichtig sein.“
„Du darfst dir Zeit nehmen für dich – und das ist gut so.“
Sich selbst lieben heißt: Verantwortung übernehmen
Ein gesunder Selbstwert heißt auch: Ich nehme mich selbst ernst. Ich liebe mich – so wie die Schrift es sagt. Das ist keine Selbstverliebtheit. Es ist Verantwortung.
Natürlich ist es ehrenwert, für andere da zu sein. Aber ein Leben nur für andere, ohne auf die eigenen Bedürfnisse zu achten – das macht krank.
Der sogenannte „Mutter-Theresa-Komplex“ kann auch eine Flucht vor sich selbst sein.
Doch Gott liebt nicht nur den „Nächsten durch mich“ – er liebt mich selbst.
Dem Vater als Kind vertrauen
Zunächst ist es wichtig zu erkennen, dass ich als Sohn oder Tochter Gottes persönlich vom Vater geliebt bin – und zwar mit seiner ganzen Liebe, niemals nur halbherzig. Diese Liebe möchte er mir immer wieder neu zeigen, tiefer und intensiver. Das ist sein Wunsch für mich.
Damit du Zugang zu dieser einzigartigen Vaterliebe bekommst, ist eines entscheidend – und das möchte ich ganz deutlich sagen, um Missverständnisse zu vermeiden: Diese Liebe kannst du erst dann persönlich erfahren und annehmen, wenn du eine bewusste Entscheidung für Jesus Christus triffst und dadurch ein Kind Gottes wirst.
Wie genau das funktioniert, erkläre ich dir im Artikel „Eine Entscheidung für Jesus treffen – wie geht das ganz konkret?“ Wenn du diesen Schritt bisher noch nicht gegangen bist, aber dich danach sehnst, die tiefe und bedingungslose Liebe des Vaters im Himmel zu erleben, dann ist genau das der nächste, richtige Schritt für dich!
Doch zurück zur Vaterliebe, die er dir immer wieder neu zeigen will, wenn du sein Kind bist. Aber reine Theorie reicht nicht aus. Was wir brauchen, ist das persönliche Erleben und erfahren dieser Vaterliebe – und zwar nicht nur einmal oder zweimal, sondern fortwährend, ein Leben lang.
Ein irdisches Kind weiß ja oft wenig über seinen irdischen Vater. Trotzdem vertraut es ihm – weil es spürt, dass es geliebt wird und beschützt ist.

Ähnlich ist es mit unserer Beziehung zu Gott, unserem himmlischen Vater.
Wir Menschen sind im Vergleich zu Gott sehr begrenzt. Deshalb bleibt uns oft nur, zu sagen:
„Okay, ich verstehe manches nicht, aber ich vertraue dir, dass du es gut mit mir meinst und dich um mich kümmerst.“
Das Leben ist heute so komplex, dass wir oft nicht einmal uns selbst ganz verstehen. Umso tröstlicher ist die Gewissheit, dass es jemanden gibt, der all das durchschaut – Gott, der Vater. Er kennt unsere Komplexität und weiß genau, was gut und richtig für uns ist – sowohl im Kleinen als auch im Großen.
Lernen durch Fehler – In Vaters Liebe wachsen
Ein weiteres Kennzeichen von Kindern ist: Sie lernen durch Fehler. Und Fehler gehören zum Lernprozess dazu. Wenn wir das verstehen, wird ein Fehler nicht zum Weltuntergang, sondern zu einer Erfahrung, aus der wir wachsen können.
Ich will hier nicht sagen, dass Fehler oder Zielverfehlungen (was die Bibel Sünde nennt) schön geredet werden. Nein, ich kann ehrlich sagen:
„Ja, ich habe das Ziel verfehlt. Es war nicht richtig.“
Aber wenn ich begreife, dass Fehler zum Menschsein dazugehören, kann ich mit Gott als meinem Vater viel entspannter leben.

Ich weiß: Er vergibt mir, und er versteht, dass Fehler normal sind.
So wächst eine positive Vertrauensbeziehung. Auch wenn ich oft Fehler mache, ist das kein Grund, dem Vater nicht zu vertrauen. Ich bin nicht allein. Der Papa begleitet mich immer und hilft mir auf meinem Weg – weil er mich liebt und meine Grenzen kennt.
Kindlicher Glaube
Neulich sagte jemand zu mir: „Dominik, ich bewundere deinen kindlichen Glauben!“ Das hat mich sehr gefreut und ermutigt, weiterhin ganz kindlich auf Gott zu vertrauen.
Aber was bedeutet eigentlich „kindlicher Glaube“?
Im Wort „kindlich“ steckt ja das Wort „Kind“ schon drin. Es geht darum zu begreifen, dass ich sein Kind bin – dass Gott mich gemacht hat und dass das genau sein perfekter Plan war.
Kindlicher Glaube heißt also: Im tiefsten Inneren zu wissen, dass ich Gottes Kind bin. Und aus diesem Wissen heraus kann ich vertrauen, dass mein Vater im Himmel es gut mit mir meint, dass er seine Vaterpflichten erfüllt und mich mit einer unendlich großen Liebe umgibt. Ich kann darauf vertrauen, dass ich von meinem Vater bekomme, was ich brauche – einfach weil er mein Papa ist und ich seine Tochter oder sein Sohn.
Fehlt dieser kindliche Glaube – also das tiefe Bewusstsein, dass ich sein Kind bin –, versuchen wir ständig, uns das zu holen, was wir brauchen, ohne auf den Vater zu vertrauen. Dann schallt in unserem Herzen der verzweifelte Ruf: „Wie kann ich bekommen, was ich brauche?“
Der Mensch ist so gemacht, dass er Bedürfnisse hat. Und diese hören nicht einfach auf. Es ist eine wichtige Erkenntnis, dass wir genau so gemacht sind, wie Gott uns geschaffen hat – nicht anders!
Je älter und reifer wir werden, desto leichter kann man in die Falle tappen zu glauben, man sei über den Dingen oder unabhängig.

Aber wie oft täuschen wir uns dabei!
Wenn wir dem kindlichen Glauben etwas hinzufügen, das ihn ersetzt oder verwässert, verliert er seine Kraft und wird entfremdet. Kindlicher Glaube läuft nicht vor Verantwortung davon, sondern erkennt seine wahre Situation: Wir sind von unserem Papa im Himmel abhängig – und letztlich kommt alles, was wir brauchen, von ihm.
Die Umarmung des Vaters
Zur außergewöhnlichen Vaterliebe gehört auch diese tiefe, emotionale Nähe, die ich wie eine Umarmung erlebt habe. Es geschah in einem Moment, in dem ich Gott ganz ehrlich mein Herz ausschüttete. Ich sprach mit ihm über meine tiefsten Gedanken, über Dinge die mich schmerzten, die ich lange getragen hatte – und ich spürte: Ich darf mit allem zu ihm kommen.
Während ich betete und mich öffnete, liefen mir Tränen über das Gesicht. Je mehr ich mein Herz vor ihm ausbreitete, desto intensiver wurde die Erfahrung. Es war, als würde Gott mich in diesem Moment ganz fest in seine Arme schließen. Seine Vaterliebe wurde mit jedem Wort, das ich sprach, spürbarer. Immer wieder hörte ich seine sanfte, aber kraftvolle Stimme sagen:
„Du bist mein Junge.“
Diese Worte trafen mich mitten ins Herz. Die Umarmung des Vaters war so real, so kraftvoll, dass sie sich tief in mein Inneres eingebrannt hat. Es war ein tiefer, befreiender Moment. So intensiv, dass ich ihn nie vergessen werde.
Wer so etwas einmal erlebt hat, weiß: Diese Vaterliebe verändert alles. Sie ist nicht nur Theorie. Sie ist nicht nur ein biblischer Begriff. Sie ist erfahrbar. Und wenn du sie selbst erlebst, wirst du wissen, wovon ich spreche.
Ich kann es nur mit folgenden Wort beschreiben:
Unfassbar. Stark. Liebevoll. Emotional. Überwältigend.

Noch im selben Moment habe ich meine Gitarre in die Hand genommen. Ich wusste: Das, was ich gerade erfahren hatte, durfte ich nicht für mich behalten. Diese Liebe musste raus, sie wollte besungen werden. So entstand ein Lied über die Vaterliebe – direkt aus meinem Herzen heraus mit dem Titel: „Der Vater hat mir sein Herz gezeigt“. Der Refrain geht so:
Der Vater hat mir sein Herz gezeigt.
Ich bin sein Kind, er will mich umarmen.
Die Vaterliebe reicht unendlich weit.
Ich bin geliebt für immer. Amen. (Musik & Text © by Dominik Bierle)
Ich hoffe, dass ich dieses Lied eines Tages aufnehmen kann, damit du es auch hören kannst.
Fazit: Die heilende Kraft der Vaterliebe
Am Ende bleibt eine tiefe Wahrheit: Nur wer sich wirklich als geliebtes Kind des Vaters erkennt, kann frei, echt und heil werden.
Wir müssen keine Kopien sein, keine Rollen spielen, keine Masken tragen – sondern dürfen als Originale leben, so wie Gott uns gedacht hat.
Kindlicher Glaube, Vertrauen trotz Schwäche, echte Identität und ein gesunder Selbstwert – all das wächst in der Begegnung mit der Vaterliebe.
Nicht theoretisch, sondern erfahrbar, greifbar, lebensverändernd.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du diese Umarmung des Vaters selbst erlebst – und dich darin ganz neu findest.
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