Selbstgerecht beschreibt eine Haltung, bei der jemand sich moralisch überlegen fühlt und seine eigenen Entscheidungen, Werte oder Handlungen als richtiger ansieht als die anderer. Im christlichen Kontext wird Selbstgerechtigkeit oft kritisch betrachtet, da sie das demütige Leben nach Gottes Willen behindert und den Blick auf eigene Fehlbarkeit verstellt.
Der Begriff selbstgerecht bezeichnet eine innere Haltung oder Einstellung, bei der eine Person glaubt, moralisch überlegen zu sein und ihre eigenen Handlungen, Entscheidungen oder Überzeugungen als unfehlbar anzusehen. Selbstgerechte Menschen neigen dazu, andere zu beurteilen, zu kritisieren oder herabzusetzen, während sie ihre eigenen Fehler nicht erkennen oder eingestehen. Dies nennt man auch geistiger Stolz oder Hochmut.
Im christlichen Verständnis gilt Selbstgerechtigkeit als Hindernis für den Glauben und die Nachfolge Jesu Christi. Die Bibel warnt mehrfach vor Stolz und Überheblichkeit: Wer sich selbst gerecht fühlt, übersieht Gottes 'Gnade ℹ️' und die Notwendigkeit diese anzunehmen.
Ihr alle sollt einander demütig dienen, denn »Gott stellt sich den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er Gnade«! (1.Petrus 5,5 → 'Bibelstelle im Zusammenhang lesen ↗️')
Jesus kritisierte besonders religiöse Führer seiner Zeit, die gesetzestreu erschienen, dabei aber Herzenshaltung und Demut vernachlässigten (vgl. → 'Matthäus 23 ↗️').
Selbstgerechtigkeit äußert sich nicht nur in moralischem Urteil über andere, sondern oft auch in Vertrauen auf eigene Leistung statt auf Gottes Gnade. Ein selbstgerechter Mensch glaubt, dass seine eigene Rechtschaffenheit ihn vor Gott oder Mitmenschen besonders auszeichnet, während Demut, Mitgefühl und Vergebung in den Hintergrund treten.
Die gegensätzliche Haltung im Christentum ist die Demut: Die Anerkennung, dass Menschen fehlbar sind, dass Gnade notwendig ist und dass Gottes Urteil und Weisheit über dem eigenen Verständnis stehen. Selbstgerechte Menschen werden dazu aufgerufen, ihre Herzen zu prüfen, Umzudenken und die Liebe, Gnade und Barmherzigkeit Gottes in den Mittelpunkt zu stellen.
Zusammengefasst: Selbstgerechtigkeit bedeutet, sich moralisch überlegen zu fühlen und eigene Fehler zu übersehen. Christlich gesehen blockiert sie die Annahme von Gottes Gnade, führt zu Urteil gegenüber anderen und steht im Gegensatz zu Demut, Mitgefühl und Selbstreflexion.
Mehr über die Annahme oder Ablehnung von Gottes Gnade findest du im Artikel: 'Der neue Bund - Gottes Einladung zur Freiheit'