Gegenwartsform

Die Gegenwartsform, auch Präsens genannt, ist eine grammatische Zeitform, die Handlungen beschreibt, die jetzt, regelmäßig oder allgemein gültig stattfinden. Im christlichen Kontext wird sie oft genutzt, um biblische Wahrheiten oder Aussagen Gottes als aktuell und wirksam in der Gegenwart zu betonen.

Sprache, Psychologie & Wissenschaft

Definition / Erklärung

Die Gegenwartsform (Präsens) ist eine der zentralen Zeitformen in der Grammatik und dient dazu, Handlungen, Zustände oder Ereignisse zu beschreiben, die gegenwärtig, regelmäßig oder allgemeingültig sind. Sie wird verwendet, um Sachverhalte zu schildern, die gerade stattfinden („Ich bete jetzt“), regelmäßig geschehen („Er liest täglich in der Bibel“) oder als zeitlos gelten („Gott ist Liebe“).

Im christlichen Kontext spielt die Gegenwartsform eine besondere Rolle. Viele Bibelübersetzungen (→ 'Welche Bibelübersetzung ist die richtige?') nutzen das Präsens, um die zeitlose Gültigkeit göttlicher Aussagen zu verdeutlichen.

Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Hirte, ich habe alles, was ich brauche. (Psalm 23,1; NLB → 'Bibelstelle im Zusammenhang lesen ↗️')

Wenn beispielsweise in Psalm 23,1 steht: „Der Herr ist mein Hirte“, signalisiert das Präsens, dass Gottes Fürsorge nicht nur historisch, sondern aktuell und dauerhaft wirksam ist. Dadurch erfahren Gläubige die Worte der Bibel als lebendig, unmittelbar und handlungswirksam für ihr eigenes Leben.

Die Gegenwartsform hilft zudem, ethische und theologische Prinzipien zu vermitteln, die unabhängig von der Epoche gelten.

Das zweite ist ebenso wichtig: ›Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.‹ Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden.« (Markus 12,31; NLB → 'Bibelstelle im Zusammenhang lesen ↗️')

Aussagen wie diese aus Markus 12,31 erhalten durch das Präsens eine permanente Relevanz und Aufforderung zum Handeln im Alltag der Gläubigen.

Grammatisch wird die Gegenwartsform im Deutschen durch die Verbformen des Präsens gebildet. Sie kann auch in Verbindung mit Adverbien der Zeit, wie „jetzt“, „immer“ oder „oft“, den zeitlichen Bezug genauer bestimmen. In Predigten, Andachten oder Bibeltexten erzeugt das Präsens ein Gefühl der Unmittelbarkeit, da die beschriebenen Handlungen oder Wahrheiten direkt erfahrbar wirken.

Zusammenfassend beschreibt die Gegenwartsform nicht nur eine grammatische Zeit, sondern im christlichen Sprachgebrauch auch die aktuelle Wirksamkeit und zeitlose Gültigkeit göttlicher Botschaften. Sie verbindet Sprache, Lehre und gelebten Glauben, indem sie das Wort Gottes lebendig und relevant für das heutige Leben macht.