Die Ehe ist im christlichen Glauben ein heiliger Bund zwischen Mann und Frau, gegründet auf Liebe, Treue und Verantwortung. Sie gilt als von Gott eingesetzte Gemeinschaft, die über das private Glück hinaus auch ein Abbild der Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde darstellt und somit geistliche Tiefe besitzt.
Die Ehe ist im christlichen Glauben weit mehr als ein rechtlicher Vertrag oder eine gesellschaftliche Institution. Sie wird als ein heiliger Bund verstanden, den Gott selbst eingesetzt hat. Bereits im Schöpfungsbericht der Bibel (1. Mose 2,24) heißt es: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden ein Fleisch sein.“ Damit wird die Ehe zur von Gott gewollten Gemeinschaft zwischen Mann und Frau.
Im Neuen Testament erhält die Ehe eine noch tiefere geistliche Bedeutung. Der Apostel Paulus beschreibt in Epheser 5,25–32 die Ehe als ein Abbild der Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde: Christus liebt die Gemeinde bedingungslos und treu, so wie Mann und Frau einander in der Ehe in Liebe und Hingabe begegnen sollen. Die Ehe ist somit nicht nur eine menschliche, sondern auch eine geistliche Verbindung.
Zentrale Werte der Ehe sind Treue, Liebe, gegenseitiger Respekt, Verantwortung und Beständigkeit. In ihr geht es nicht nur um persönliche Erfüllung, sondern auch um das Wohl des Partners, der Familie und letztlich der Gemeinschaft. Kinder finden in der Ehe eine stabile Grundlage für Geborgenheit und Glaubensweitergabe.
Gleichzeitig kennt die Bibel die Herausforderungen und Brüche, die in einer Ehe auftreten können. Vergebung, Geduld und das gemeinsame Vertrauen auf Gott sind deshalb wesentliche Elemente, die eine Ehe tragen und erneuern.
Im christlichen Verständnis ist die Ehe somit eine von Gott gestiftete Lebensgemeinschaft, die über menschliche Vereinbarungen hinausgeht. Sie ist Berufung und Verantwortung zugleich, ein Weg, Gottes Liebe im Alltag konkret zu leben, und ein sichtbares Zeichen seines Bundes mit den Menschen.